Foto: Sigurd Steinprinz

Preisträger Architekturpreis Wuppertal 2017

Genossenschaftliches Wohnen im Pelerinenviertel, Wuppertal

Wuppertal

Foto: Sigurd Steinprinz

Genossenschaftliches Wohnen im Pelerinenviertel, Wuppertal

Wuppertal
Projekt
Genossenschaftliches Wohnen im Pelerinenviertel, Wuppertal
Architekt
RATHKE Architekten BDA
Bauherr
GWM Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Wuppertal - Mitte e.G.

Eine der wichtigsten planerischen Aufgaben in der Architektur ist die bauliche Weiterentwicklung und Nachverdichtung innerstädtischer Raumressourcen, zur Schaffung von zukunftsfähigem Wohnraum. Diese Aktivierung bestimmt maßgeblich die Qualität unserer Stadtquartiere, wobei gleichermaßen guter Wohnraum und gute Freianlagen gefordert sind. Bei dem genossenschaftlichen Wohnprojekt im Pelerinenviertel sind all diese Ansprüche vorbildlich gelöst worden. Sehr gekonnt und virtuos wird das große Bauvolumen maßstäblich gegliedert und in die schwierige Topographie wie selbstverständlich eingebettet.

Eine solche qualitätvolle Umsetzung eines innerstädtischen Wohnprojektes kann als beispielhaft für die Region bezeichnet werden. Den Architekten ist es gelungen, durch bestimmte Elemente die Baukörper zu staffeln und interessant zu gestalten: so zum Beispiel durch die großzügigen Balkone und Terrassen der Wohnungen, den ungewöhnlich hell und durchlässig gestalteten Treppenhäusern oder auch den differenziert ausgebildeten und damit maßstabsgebenden Staffelungen der beiden Häuser.

Im sorgfältig ausgebildeten, zweigeschossigen Sockel wurde die Quartiersgarage für Autos und Fahrräder integriert; sie soll den Parkdruck im Viertel reduzieren. Die robuste und unempfindliche Klinkerfassade des Sockels ist hier richtig gewählt. Die Materialität lässt eine gute Alterung des direkt am Gehweg befindlichen Sockels erwarten, was sich auch positiv auf die Ökobilanz auswirkt. Das Energiekonzept zeichnet sich durch eine konsequente Optimierung durch passive und aktive Komponenten aus, dem Projekt wurde daher der Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ verliehen.

Insgesamt ist es die Inszenierung von Volumen und Raum, die bei dem Projekt überzeugen. Wie auf einem silbernen Tablett präsentieren sich die beiden Häuser auf dem gemeinsamen Sockel. Von dort genießt man den unverbaubaren Panoramablick über die Stadt. Die geschickte Integration der öffentlich genutzten Pelerinentreppe verknüpft den neuen Stadtbaustein mit seinem Umfeld.

Die Jury war sich schnell einig, dass den Architekten hier eine überzeugende und beispielgebende Antwort auf die so dringenden Fragen nach zukunftsfähigem und innerstädtischem Wohnraum gelungen ist, die mit einer Auszeichnung zu würdigen ist.

Preisträger

Architekturpreis Wuppertal 2017 – Auszeichnungen