Foto: Reichel Architekten BDA

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Wohnen an der Markthalle, Umbau und Modernisierung

Kassel

Foto: Reichel Architekten BDA

Wohnen an der Markthalle, Umbau und Modernisierung

Kassel
Projekt
Wohnen an der Markthalle, Umbau und Modernisierung
Architekt
Reichel Architekten BDA, Kassel
Bauherr
GWG – Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel mbH

Als Leuchtturmprojekt der Stadt Kassel sollte am Beispiel einer Häuserzeile – gefördert mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung des Landes und der Stadt – aufgezeigt werden, dass die in die Jahre gekommenen Bauten der 1950er Jahre ertüchtigt und energetisch saniert werden können. Gegenüber dem historischen, heute als Markthalle genutzten Marstall aus dem 16. Jahrhundert gelegen, der die Kriegszerstörung als eines der wenigen Gebäude überstand, bestand die Aufgabe darin, 28 Wohneinheiten angemessen zu sanieren. Dazu musste ein gestalterisch und wirtschaftlich überzeugender Weg gefunden werden, der den Gebäuden ihre Authentizität belässt, trotzdem aber modernen, zukunftsfähigen Wohnraum ermöglicht. Der Verzicht auf einen Neubau spart die Energiekosten für den Rohbau. Der Ausbau des Dachgeschosses erhöht die Nutzungsdichte. Der Anbau von Balkonen steigert den wohnortnahen Freizeitwert, und die Verwendung langlebiger und gesunder Materialien erhöht die Nutzungsdauer.

www.reichel-architekten.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Simon-Louis-du-Ry-Plakette

Jury 2018

  • Moritz Kölling, Architekt BDA, Bad Vilbel, stellv. Vorsitzender BDA Frankfurt
  • Birgit Ochs-Koffka (FAZ)
  • Maria Pfitzner, Architektin BDA, Hannover
  • Matthias Schmidt, Architekt BDA, Weimar
  • Prof. Kerstin Schultz, Architektin BDA, Reichelsheim

Juryurteil

Wie gehen wir mit unserem gebauten Erbe aus den 1950er Jahren um? Der Entwurf für Umbau, Erweiterung und energetische Sanierung der Wohnblöcke am Graben 5 – 11 in Kassel liefert eine überzeugende Antwort auf diese Frage. Im Innern sind zum Beispiel Grundrisse neu zugeschnitten worden und barrierefreie Bäder, Küchen und Zugänge entstanden. Außen hat man die Fensterformate vereinheitlicht, zudem wurden die Eingänge klar akzentuiert. Das Beispiel des Ensembles zeigt, wie behutsame, aber gezielte Eingriffe nicht nur die Häuserzeile selbst, sondern auch den Straßenzug insgesamt aufwerten – und heutigen Wohnbedürfnissen Rechnung tragen. Hohe Wertigkeit muss im sozialen Wohnungsbau nicht zwangsläufig auf der Strecke bleiben – das wird mit diesem Projekt bewiesen und besticht daher zusätzlich.